Weihnachten 2017

Liebe Bergmann Fans und Freunde!

Was für ein Jahr … und wie immer ein Rückblick darauf!

Nachdem unsere neue Brauerei auf Phoenix-West im Frühjahr mit erheblicher Verspätung als fertig deklariert wurde und die Nerven bereits blank lagen, weil sie eben genau das ganz offenkundig noch nicht war, konnten wir Ende Juni mit dem Umzug beginnen. Zunächst waren Büro und Lager dran (problemlos), dann unsere Telekommunikation (schon schwieriger, endgültige Fertigstellung war Anfang Dezember). Im Juli wurde der Probebetrieb der Stehbierhalle aufgenommen (läuft) und sofort zum Dauerbetrieb gemacht (läuft). Unser Sudwerk haben wir im September im Beisein des WDR ausprobiert und in Betrieb genommen (läuft); unser Bierlager/Lagerkeller jedoch bis heute nicht (Probleme mit dem Fußboden bzw. Gefälle).

Im Gegensatz zum BER haben wir den größten Teil hier in Betrieb nehmen können und hoffen dann im Januar endlich auch unsere Lagertanks einbauen und nutzen zu können. In dem ganzen Durcheinander haben wir noch nicht mal eine ordentliche Eröffnung geschafft, wollten wir diese doch nicht ohne hier auf Phoenix-West gebrautes Bier feiern. Darf man das nun noch nachholen?

Ganz froh sind wir über die Namensgebung „Stehbierhalle“ weil sie historische Vorbilder hat und keine falschen Erwartungen weckt.

Und weil das hier alles so lange dauerte, hat sich die kuriose Situation ergeben, dass wir teilweise schon wieder ausziehen, obwohl wir noch gar nicht mit allen Anlagenteilen eingezogen sind (wer sich aufmerksam bei uns umschaut, versteht was ich meine). Unser Lager ist zu klein, auch wegen eines Fluchtweges der mittendurch läuft und natürlich auch, weil das Projekt länger gedauert hat als erwartet und wir in diesem Zeitraum weiter gewachsen sind.

Dafür haben wir uns seit einigen Wochen nun intensiv mit der Neuanschaffung einer kombinierten Flaschen-/Dosenabfüllanlage beschäftigt, die passt dort rein. Der Betriebswirt rechnet schon, vielleicht können wir hier schon bald Finanzierungsbedarf vermelden.

Wichtigstes Thema: Bier! Die ersten Sude mit unserem neuen Sudwerk haben auf Anhieb und ohne Schwierigkeiten funktioniert. Klar, immer noch viel Handarbeit und auch hier gibt es noch technischen Verbesserungsbedarf. Wir freuen uns sehr, dass wir derzeit unseren Winterzwickel direkt in unsere Gäste abfüllen können 😉 und er wohl noch vor Weihnachten ausgetrunken sein wird.

Übrigens eine schöne Perspektive: immer wieder einzelne Sude mit neuen Rezepten brauen zu dürfen, die nur einmal – solange der Vorrat reicht – in Kiosk und Stehbierhalle ausgeschenkt werden.

In der Summe, und darauf müssen mich meine Mitstreiter ab und zu hinweisen, läuft alles prima. Die Zahlen stimmen, wir sind wieder so stark gewachsen wie im letzten Jahr. Wir hatten trotz Umzugs keine Qualitätsprobleme (mit dem Bier), (nur mit dem Bau :-), die Mängelliste ist lang und schrumpft nicht) und konnten alle Händler und Kunden durchgängig schnell und gut beliefern und machen das wie immer bis zur letzten Minute vor dem Fest.

Wir haben – auch dank unserer Marke und Geschichte – ein kleines schlagkräftiges Team mit begeisternder Einsatzfreude auf die Beine stellen können. Danke an alle Bergfrauen und Bergmänner, Ihr habt das Projekt zu dem gemacht was es ist. Wir können stolz auf unsere kleine private Brauerei sein. Tolles Team!!!

Unsere Genussscheininhaber konnten sich wie immer zum Ende des Jahres über Ihren Scheck freuen.

Und was festzuhalten ist: Wir haben ein Ziel erreicht, welches wir vor Augen hatten: Eine kleine private Brauerei mit ca. 10 festen Mitarbeitern und einem Marktanteil von mehr als 1% in Dortmund. Nun ist guter Rat teuer, wir diskutieren bereits wie wir die nächsten Jahren gestalten wollen und wo unsere nächsten Ziele liegen.

Ein kleiner Meilenstein, der noch erwähnt werden muss: Wir haben das Konzerthaus in Dortmund erobert und es zum ersten Mal geschafft, uns gegen eine große Brauerei durchzusetzen. Danke an den Intendanten, das Stravinski und alle Mitarbeiter(innen) im Konzerthaus, uns hat das viel Spaß gemacht und wir hoffen, alle zufriedenstellen zu können.

Unserem Motto: „Wir wollen keine Gastronomen werden“ konnten wir treu bleiben, die Gäste in der Stehbierhalle werden von wechselnden Food Trucks versorgt. Ich habe gerade eben noch gelesen, dass das in den USA bei Craft Bier Brauereien oft genau so läuft.

Ein kleines persönliches Highlight für mich war im Frühjahr 2017 eine Reise nach Glasgow zu einer wissenschaftlichen Craft Beer Marketing Tagung, welche mir die Vorzüge wissenschaftlicher Hochschularbeit in Erinnerung gebracht hat.

Unser Kiosk, er steht und läuft, toll. Danke an unsere Stammkunden. Wir mussten eine unpopuläre Preiserhöhung für Flaschenbier durchboxen, hatten aber sonst nur Spaß an und mit unserer „Bude“. Die Toiletten waren zwar gefühlt jede Woche verstopft, aber wir arbeiten dran. Überregional sind wir nun schon bekannt als die Brauerei mit dem Kiosk, zusammen mit der SBH sind das bereits touristische Anlaufpunkte geworden, darauf sind wir ebenfalls stolz.

In diesem Sinne gilt mein herzlicher Dank neben allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allen die in diesem Jahr tatkräftig mitgewirkt haben und an unsere Kunden und Fans, die das alles erst möglich gemacht haben.

Fröhliche Weihnachten

Thomas Raphael